DFB-Debakel und Verletzungen: Nagelsmann muss WM-Folgen ausbaden

von Thomas Schmidt
10.12.2022 - 09:56 Uhr

Julian Nagelsmann
Foto: Fabrizio Andrea Bertani / Shutterstock.com

Die deutsche Nationalmannschaft ist in Katar blamabel in der WM-Vorrunde ausgeschieden. Sieben Bayern-Spieler haben diesen Schlamassel mitzuverantworten. Auf Julian Nagelsmann (35) kommt deshalb eine Menge Arbeit zu.

Wie traumatisiert die DFB-Kicker sind, zeigt alleine ein Blick auf Thomas Müller (33). Der Weltmeister von 2014 wurde bereits nach dem letzten Gruppenspiel gegen Costa Rica (4:2) und dem feststehenden WM-Aus emotional. Auf Social Media veröffentlichte er kürzlich ein Video, indem er noch einmal über die "Vollkatastrophe" und ihre mentalen Auswirkungen sprach.

Selbst ein erfahrener Recke wie Müller kann diese Horror-WM logischerweise nicht so einfach aus seinem Kopf verbannen. Seinen Teamkollegen ergeht es ähnlich. "Für mich ist es echt, würde ich sagen, der schwierigste Tag meiner Karriere. Ich fürchte, dass ich in ein Loch falle", erklärte Joshua Kimmich (27) nach dem Sieg über Costa Rica.

Als hätte Nagelsmann nicht schon genug Probleme

Diese Sätze dürften Julian Nagelsmann einen Schauer über den Rücken jagen. Der Bayern-Trainer muss neben den deprimierten DFB-Adlern zum Beispiel auch Benjamin Pavard (26) wieder mental aufbauen, der für Frankreich nur zum WM-Auftakt gegen Australien (4:1) auflief. Wegen seiner schlechten Leistung gegen die Aussies blieb er seitdem außen vor.

Als wären diese psychischen Herausforderungen nicht schon schwierig genug zu meistern, plagen den FC Bayern zusätzlich Verletzungssorgen. Neuzugang Sadio Mane (30) wird mit seiner Entzündung im Wadenbeinköpfchen noch mindestens bis zum Februar fehlen.

Lucas Hernandez hat es noch schlimmer erwischt. Der Franzose zog sich gegen Australien einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu und hat sich deshalb gleich für die gesamte Rückrunde abgemeldet.

Terminkalender erschwert die Situation

Die WM in Katar zwang die europäischen Wettbewerbe zu einer ungewöhnlich langen Winterpause. Dadurch ist der Spielkalender in der Rückrunde eng getaktet. Am 20. Januar treten die Bayern in der Bundesliga gleich bei RB Leipzig an. In den folgenden drei Wochen warten fünf weitere Pflichtspiele auf die Münchener.

Und dann beginnt der heiße Tanz für Nagelsmann und Co. erst richtig. Am 14. Februar steht das Achtelfinalhinspiel der Champions League gegen Paris Saint-Germain an. Spätestens da muss der Bayern-cCoach seine Spieler wieder auf Kurs gebracht haben.