Poker um Yann Sommer: Hat Nagelsmann die Gladbach-Bosse durchschaut?

von Kevin Richau
10.01.2023 - 19:32 Uhr

Julian Nagelsmann
Foto: sbonsi / Shutterstock.com

Der FC Bayern baggert nach wie vor an Yann Sommer (34). Vergebene Liebesmüh, behaupten die Verantwortlichen von Borussia Mönchengladbach. Julian Nagelsmann (35) vermutet wiederum taktisches Kalkül hinter diesen Aussagen.

Als Trainer des deutschen Rekordmeisters kommentiert der Landsberger regelmäßig potenzielle Transfers. Das Tauziehen um Sommer berührt ihn daher nur wenig. "Ich habe da jetzt nicht die Schlagzeilen gelesen und bin in Ohnmacht gefallen", berichtete Nagelsmann am Sonntag am Rande des Trainingslagers in Doha.

Die Gladbacher würden nach Aussage des Bayern-Coaches viel mehr versuchen, die Verhandlungen in ihre Richtung zu lenken. "Ich glaube, das gehört zum Job dazu, dass man in dem Bereich ein Pokerface aufsetzt." Während die Borussia für Sommer mindestens acht Millionen Euro an Ablöse fordert, sind die Münchener im Winter lediglich bereit, fünf Millionen Euro zu zahlen.

Wie die Fohlen will Nagelsmann einen langen Atem beweisen und sich in Geduld üben. "Generell verschließe ich mich nicht davor, dass das ein bisschen länger dauern kann oder gar nichts passiert." Zudem zähle er auf das Verhandlungsgeschick von Sportvorstand Hasan Salihamidzic (46), der im Sommer hochkarätige Deals an Land zog.

Yann Sommer: Gladbach-Bosse reagieren mit klaren Worten

Im Werben um Sommer schlägt dem FCB allerdings ein eisiger Wind entgegen. "Wir werden Yann Sommer nicht abgeben. Das haben wir den Bayern auch so mitgeteilt", verriet Gladbachs Sportdirektor Roland Virkus (56) der Rheinischen Post.

Um eine Freigabe habe Sommer zudem ebenfalls nicht gebeten. Die betreffende Meldung von Sky wurde umgehend dementiert. "Davon weiß ich nichts, da ist nichts dran", erklärte Borussias Vizepräsident Rainer Bonhof (70). "Unser Sportdirektor und unser Trainer haben sich klar geäußert."

Sommers aktueller Vertrag läuft zum Saisonende aus. Die Gespräche über eine Ausweitung des Kontrakts führten bislang zu keinem Ergebnis. Ein Verkauf im Winter stellt die letzte Möglichkeit für Gladbach dar, noch einmal eine Ablöse zu generieren.