Franz Beckenbauer – der "Kaiser"

Erfolge als Spieler und Trainer und Fußballästhetik in Reinform – Franz Beckenbauer ist die Lichtgestalt des deutschen Fußballs schlechthin. Auf welche Geschichte die Bayern-Legende zurückblicken kann und wieso der "Kaiser" fast ein Blauer geworden wäre, schauen wir uns etwas genauer an.

Zu den Bayern geohrfeigt

Franz Beckenbauer wurde am 11. September 1945 in München geboren und spielte zunächst in der Jugend des SC 1906 München. Die gesamte Karriere Beckenbauers hätte danach fast einen komplett anderen Verlauf genommen.

Eine Ohrfeige eines Spielers von 1860 München verhinderte Beckenbauers geplanten Wechsel zu den "Löwen". Beckenbauer entschied sich aufgrund dieses Vorfalls zu einem Wechsel zu den Bayern und sollte hier zu einer der größten Legenden des Weltfußballs aufsteigen.

Erfolge mit dem Verein und in der Nationalmannschaft

Beckenbauer hatte maßgeblichen Anteil am Aufstieg des FC Bayern zum größten Verein Deutschlands. Er gewann mit dem Verein unter anderem viermal den Meistertitel und triumphierte dreimal im Europapokal der Landesmeister. Auf dem Platz zeichnete er sich durch seine Eleganz aus, was ihm den Spitznamen "Kaiser" einbrachte.

Zunächst im Mittelfeld eingesetzt, interpretierte Beckenbauer später die Rolle des Liberos völlig neu. Er schaltete sich aus der Tiefe immer wieder mit nach vorne ein und kreierte viele gefährliche Aktionen. In der Nationalmannschaft führte Beckenbauer das DFB-Team als Kapitän zu den Titeln bei der EM 1972 und der WM 1974 im eigenen Land. Noch heute gilt er nicht zuletzt aufgrund dieser Erfolge als einer der besten Spieler aller Zeiten.

Weltmeister als Teamchef und Präsident beim FC Bayern

Nach dem Beckenbauer seine Karriere in New York beendete, führte er die deutsche Nationalelf als Teamchef bereits 1986 ins WM-Finale. Gekrönt wurde seine Laufbahn schließlich 1990, als er mit dem deutschen Team den dritten WM-Titel gewann.

Er war damit erst der zweite Fußballer, der sowohl als Spieler als auch als Trainer den Weltpokal in die Höhe strecken durfte. Von 1994 bis 2009 war Beckenbauer Präsident des FC Bayern, später wurde er zum Ehrenpräsidenten ernannt. Verdient machte er sich außerdem als Präsident des Organisationskomitees der WM 2006, die als „Sommermärchen“ in die Geschichte einging.