Götterdämmerung: Thomas Müller beim FC Bayern nur noch Backup?

von Kevin Richau
06.12.2022 - 09:13 Uhr

Thomas Müller
Foto: Vitalii Vitleo / Shutterstock.com

Thomas Müller (33) erlebte eine WM zum Vergessen. Er schied mit Deutschland in der Vorrunde aus und konnte in keinem der Spiele erkennbare Akzente setzen. Dies lag auch an seiner Positionierung im Sturmzentrum. Doch genau dort wird er fortan wohl im Verein auflaufen.

Der kicker will erfahren haben, dass Bayern-Coach Julian Nagelsmann (35) Müller in Zukunft nur noch als Mittelstürmer aufstellen wird. Bereits unmittelbar vor der WM-Pause hatte der Angreifer sein Training auf die veränderte Position umgestellt. Aufgrund seiner Verletzungssorgen (muskuläre Probleme, Magen-Darm-Grippe, Hüftbeschwerden) war dies aber sicherlich nur eingeschränkt möglich.

Müller, der am liebsten als Rechtsaußen oder Hängende Spitze fungiert, wird ab der Rückrunde mit Eric Maxim Choupo-Moting (33) um den einen Platz im Sturmzentrum konkurrieren. Keine leichte Aufgabe, da der Kameruner in der Hinrunde zu seinem zweiten Karrierefrühling ansetzte. 11 Tore und drei Assists sprechen klar für Choupo-Moting.

Bayern-Offensive zu stark für Müller?

Auf seine Lieblingspositionen kann Thomas Müller jedoch nicht ausweichen, falls er den Konkurrenzkampf gegen Choupo-Moting verliert. Zentral hinter dem Stoßstürmer gilt Supertalent Jamal Musiala (19) als gesetzt, da ihm und seinen 16 Scorerpunkten intern niemand das Wasser reichen kann.

Auf den Außenbahnen erhielten zuletzt außerdem Leroy Sane (26), Serge Gnabry (27) und Kingsley Coman (26) den Vorzug vor dem deutlich älteren Müller, der in den Medien zunehmend auf seine Rolle als Lautsprecher reduziert wird. Sobald Neuzugang Sadio Mane (30) von seiner Verletzungspause zurückkehrt, dürfte es für den Ur-Bayern noch schwieriger werden, auf Einsätze zu kommen.

"Thomas Müller spielt immer" – der berüchtigte Satz von Louis van Gaal (71) gerät somit ins Wanken. Durch sein emotionales Statement nach dem verfrühten WM-Aus deutete Müller seinen Rückzug aus der Nationalelf an. Die gewonnene Zeit könnte er in zusätzliche Trainingseinheiten investieren, um im Sturmzentrum zu einer Alternative zu werden, an die Julian Nagelsmann nicht mehr vorbeikommt.


Quelle: Abendzeitung München