Jamal Musiala trägt England weiterhin im Herzen - und schwärmt von seiner Ausbildung auf der Insel

von Kevin Richau
28.11.2022 - 20:11 Uhr

Jamal Musiala
Foto: ph.FAB / Shutterstock.com

Bayern-Profi Jamal Musiala (19) wirbelt sich wie kaum ein anderer deutscher Nationalspieler durch die gegnerischen Abwehrreihen. Sein Kühnheit hat er aber nicht erst beim DFB erworben, sondern in seiner zweiten Heimat England.

Im Alter von sieben Jahren zog Musiala mit seiner Familie nach Southampton, wo er mit seinen fußballerischen Fähigkeiten auf Anhieb überzeugte. Kurz darauf siedelte er in die Nachwuchsabteilung des FC Chelsea über. Bis 2020 durchlief der Offensivspieler deshalb auch die englischen Jugendmannschaften, bevor er sich ein Jahr später dazu entschied, für den DFB aufzulaufen.

Musiala glaubt, dass ihm seine Ausbildung auf der Insel einen Vorteil gegenüber seinen Nationalmannschaftskollegen verschafft hat. "In den englischen Jugendmannschaften lernt man andere Dinge als in Deutschland", erklärte der Angreifer vor dem WM-Start. "Sie legen großen Wert auf individuelle Technik und Eins-gegen-Eins-Spiel. Befreit aufspielen war damals das Motto. Das hat mich inspiriert und wird mich mein ganzes Fußballerleben lang begleiten."

Für seine deutschen Kollegen ließ Musiala im Interview einen kleinen Appell mit einfließen. "Alle englischen Spieler gehen auf Eins-gegen-Eins-Duelle, das ist etwas, das wir über den Mut lernen können, keine Dribblings zu vermeiden", so der spielfreudige Profi des FC Bayern München.

WM-Debütant Musiala trägt Three Lions weiterhin im Herzen

Musiala, der am ersten Gruppenspieltag gegen Japan (1:2) sein WM-Debüt gab, räumte ein, immer noch eine Schwäche für die Three Lions zu haben. "Ich hoffe natürlich, dass es ihnen gut geht, denn für eine Weile war es Teil meines Lebens. Als ich jünger war, wollte ich immer für England spielen. Als ich in England gespielt habe, habe ich sie von ganzem Herzen unterstützt."

Die Engländer brachten sich – im Gegensatz zu Deutschland – in eine gute Ausgangsposition vor dem Gruppenfinale gegen Wales am morgigen Dienstag (Anstoß 20:00 Uhr). Die Männer von Gareth Southgate (52) gehen mit vier Punkten als Tabellenführer in das letzte Vorrundenspiel. Nur eine hohe Niederlage gegen Wales würde das Aus in der Gruppenphase bedeuten.