WM-Aus geschuldet? Bayern-Profis müssen zum Psychologen

von Kevin Richau
05.01.2023 - 08:18 Uhr

Julian Nagelsmann
Foto: Fabrizio Andrea Bertani / Shutterstock.com

Der FC Bayern strebt in dieser Saison wieder nach dem maximalen Erfolg. Die Verantwortlichen wollen ihre Spieler dabei optimal unterstützen – auf und neben dem Platz. In den kommenden Wochen zählen Besuche beim Psychologen deshalb zum Pflichtprogramm.

Nach dem blamablen Vorrunden-Aus der deutschen Nationalmannschaft bei der letztjährigen WM in Katar, machten Protagonisten wie Thomas Müller (33) und Joshua Kimmich (27) keinen Hehl aus ihrer erdrückenden Enttäuschung. Der Kummer soll aber kein dauerhafter Begleiter werden, weshalb der FCB die Psyche seiner Schützlinge fortan genauer im Auge behält.

"Wir legen bei unseren Spielern sehr viel Wert auf das Mentale", erklärte Vorstandsboss Oliver Kahn (53) im Podcast "Alles nur im Kopf". Der frühere Welttorhüter kennt den Druck, der auf einen Fußballprofi wirkt, aus seiner aktiven Zeit. Damals griff er bereits auf die Hilfe eines Psychologen zurück.

Schon vor dem Kauf eines neuen Spielers hat die Führungsebene die geistige Verfassung des potenziellen Neuzugangs im Blick. "Wir versuchen uns damit zu beschäftigen: Wen verpflichten wir da eigentlich? Fußballerisch sehen wir, wie gut er ist. Aber was heißt das im Kopf?", gab Kahn einen Einblick in die Denkprozesse vor einem Transfer.

Spieler sollen weiter entlastet werden

Coach Julian Nagelsmann (35) brachte bei seiner Ankunft im letzten Jahr einen Sportpsychologen mit an die Isar. Dr. Maximilian Pelka (34) arbeitete mit dem Trainer bereits erfolgreich bei RB Leipzig zusammen. Damit ist für Kahn allerdings noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Die Bayern-Bosse wollen im mentalen Bereich weitere Belastungen für die Profis vermeiden.

"Da sind wir dran! Wir bauen eine Stabilität um die Spieler herum auf", verspricht der Vorstandsvorsitzende. "Wir sind so aufgestellt, dass wir neben dem Teampsychologen auch noch zwei Leute im Player Care haben." Diese Angestellten unterstützen Kimmich und Co. bei alltäglichen Pflichten, sodass der Fokus der Profis ausschließlich auf dem Fußball liegt.